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Tech-Euphorie 2.0

Wellenreiter-Kolumne vom 14. Juli 2016

Von 1966 bis 1982 scheiterte der Dow Jones Index immer wieder an der 1.000-Punkte-Marke (rote Linie folgender Chart). Der Bärenmarkt dauerte 16 Jahre und 11 Monate.

 

 

Der Nasdaq Composite Index scheiterte im März 2000 an der 5.000-Punkte-Marke. Jetzt, nach 16 Jahren und 4 Monaten, notiert der Index bei 5.005 Punkten.

In beiden Fällen trat nach neun Jahren ein wichtiges Tief auf. Man kann diesen Vergleich als Zufall abtun. Aber: 16 Jahre reflektieren vier Wahlperioden (= 4 x 4 Jahre); 16 Jahre umfassen eine halbe Generation.

 

Zudem existiert ein weiterer Präzedenzfall. Von 1906 bis 1924 (sogar 18 Jahre lang) konnte der Dow Jones Index die 100-Punkte-Marke nicht nachhaltig überwinden.

 

Halten wir fest: Die Zeit für den Tech-Index könnte jetzt reif sein, die 5.000-Punkte-Marke nachhaltig zu überwinden.

Es kommt hinzu, dass die Advance/Decline-Linie des Nasdaq 100 Index eine selten gesehene Stärke zeigt.

„Tech-Greis“ Intel zeigt eine vielversprechende Formation.

 

 

 

Was wäre Intel ohne sein Software-Pendant Microsoft. Das Tech-Paar liftete sich in vergangenen Zeiten gegenseitig nach oben.

 

Microsoft robbt sich an das Hoch aus dem Jahr 2000 heran. Eine Überwindung erscheint alles andere als einfach, weil dieses Hoch einen wichtigen Widerstand darstellt. Dennoch macht Microsoft „bella figura“, da sich die Aktie einen treppenförmigen Unterbau geschaffen hat (siehe grüne Linie bei 50 US-Dollar obiger Chart).

 

Sicherlich: Im Falle von Google Alphabet könnte man auch etwas Anderes einzeichnen als eine bullishe Flagge (folgender Chart).

 

 

Letztendlich aber ist der Aufwärtstrend intakt, und eine Flagge im Aufwärtstrend ist ein vergleichsweise normales, trendbestätigendes Phänomen. Insofern erscheint eine Trendfortsetzung wahrscheinlich.

 

Nicht alle Tech-Aktien sehen positiv aus, manche – wie Apple – wirken müde. Allerdings geht die Zeit weiter, viele Einhörner scharren mit den Hufen. Im Sommer passiert da wohl nichts mehr, aber ein erster Schwall könnte ab September den Börsengang wagen. Dies könnte dem Tech-Sektor zu mehr medialer Aufmerksamkeit verhelfen und ihn insgesamt stützen.

 

Eine Überwindung der 5.200-Punkte-Marke im Nasdaq Composite Index dürfte positiv wirken. Der seit dem Jahr 2009 laufende Bullenmarkt könnte in einer Art Tech-Euphorie 2.0 seinen sentimenttechnischen und tatsächlichen Höhepunkt finden.

 

Nicht jeder Bullenmarkt stirbt in der Euphorie, aber doch eine größere Anzahl.

 

Robert Rethfeld
Wellenreiter-Invest

 


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