Der Wellenreiter
                          Wirtschaftsthemen der Zeit

 

   

13. Januar 2006
Erst Inflation, dann Arbeitslosigkeit
 

Die US-Arbeitslosenquote befindet sich derzeit bei 4,9 Prozent. In Deutschland würde man eine solche Zahl als „Vollbeschäftigung“ bezeichnen. Die Gründe für diese niedrige Quote sind häufig genannt: Flexibler Arbeitsmarkt, ungebremstes Wachstums des Dienstleistungssektors, stärkeres Wirtschaftswachstum als in Europa.

Aber das trifft alles nicht den Kern: Entscheidend ist eine niedrige Inflationsrate, wie der obige Chart zeigt. Sobald die Inflation in die Höhe schnellt, zieht die US-Arbeitslosenquote nach. Der zeitliche Verzug zwischen Inflations- und Arbeitslosigkeits-Höhepunkt beträgt im Mittel zwischen eineinhalb und zweieinhalb Jahren.

Betrachten wir die aktuelle Situation ein wenig näher. Wie der folgende Chart zeigt, steigt die Inflationsrate in den USA seit 2 Jahren (Verdoppelung von 2 auf 4 Prozent), die Arbeitslosenquote sinkt hingegen (grüner Kreis).

Wenn man die oben genannte Regel eines Zeitverzugs von eineinhalb bis zweieinhalb Jahren zugrunde legt, müsste die US-Arbeitslosenquote jetzt unmittelbar vor einem Anstieg stehen. Interessant ist in diesem Zusammenhang erstens die Tatsache, dass die Zahl der Beschäftigten im Dezember weniger als erwartet zugelegt hat. Zweitens fahren nach einer aktuellen Umfrage von Morgan Stanley die US-Unternehmen die Zahl der geplanten Neueinstellungen immer weiter zurück.

Wir erwarten für die kommenden Monate eine weiter anziehende US-Inflationsrate. Selbst wenn wir in diesem Jahr ein Inflationshöhepunkt sehen sollten, dürfte die Arbeitslosen-quote in den USA nach der Zeitverzugsregel mindestens bis zum Jahr 2008 steigen.

Robert Rethfeld
Wellenreiter-Invest

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Knapp 100 Seiten, mehr als 100 Abbildungen: unsere bisher umfangreichste Jahresprognose ist erschienen. Als Sonderthema haben wir uns in diesem Jahr für das Thema „Inflation“ entschieden. Wir versuchen die Treiber der Inflation zu identifizieren und nennen Frühwarnindikatoren für einen Inflationshöhepunkt. Wir betrachten neben dem Aktienmarkt die Rohstoffe (inklusive Gold und Kupfer) sowie die Anleihen und die Währungen, weil diese Märkte nicht unabhängig voneinander analysiert werden können. Nähere Informationen zu Bezug, Inhalten und Abbildungsverzeichnis unter

http://www.wellenreiter-invest.de/ausblick2006.html

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Endspurt zum VTAD-Award: 1000 Euro sind ausgelobt
Die Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands (VTAD) vergibt erstmals einen Preis für die beste Technische Analyse. Die VTAD möchte mit dieser Auslobung Kreativität und analytisches Geschick im deutschsprachigen Raum auf diesem Gebiet fördern. Der so genannte „VTAD-Award“ wird für eine Leistung vergeben, die neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der Technischen Analyse vermittelt oder etablierte Techniken entscheidend weiterführt. Praxisbezogene Analysen, die auf einer soliden Recherche beruhen und mit einem Text versehen sind, der durch die Klarheit der Argumentation besticht, werden von der Jury bevorzugt.

Die Jury besteht aus folgenden Personen:
- Dr. Gregor Bauer (1. Vorsitzender der VTAD)
- Klaus Deppermann (BHF-Bank)
- Ralf Flierl (Chefredakteur Smart Investor)
- Dr. Michael Lorenz (Regionalmanager Chemnitz)
- Marcel Mussler (Mussler-Briefe)
- Robert Rethfeld (Wellenreiter-Invest; Jury-Vorsitz; Non-Voting)

Bewerben können sich all diejenigen, die an dem Thema „Technische Analyse“ interessiert sind. Die Preisvergabe erfolgt anlässlich der Vorstellung des VTAD-Frühjahrsgutachtens im Frühjahr 2006. Der Sieger erhält 1000 Euro. Co-Sponsor ist das Smart Investor-Magazin.

Die Richtlinien für die Vergabe können hier abgerufen werden. Zusätzliche Fragen beantwortet der Jury-Vorsitzende Robert Rethfeld unter rrethfeld@wellenreiter-invest.de

 

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Robert Rethfeld
 

 

 

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